Zum Anlass lud das gewerbe der stadt st.gallen und es war eine rechte Schar von Interessierten, die sich von Prof. Dr. Hans-Dieter Zimmermann von der FHS St.Gallen dazu etwas sagen lassen wollten. Das Referat war ausgiebig und verlangte nicht nur von den ZuhörerInnen sondern auch vom Referenten einiges an Durchhaltewillen. Neben den üblichen Gemeinplätzen zur Entwicklung im WEB gab es anschauliche Beispiele und selbstverständlich eine ganze Menge Zahlen. Deutlich wurde einmal mehr, wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung, die nicht nur die Rolle Kunden sondern auch die Rolle der Anbieter grundlegend verändern wird. Grundlegend sind dabei Verschiebungen in Netzwerke mit kooperativen Arbeitsstilen. Kooperationen unter Unternehmen / Anbietern -auch aus derselben Branche- und Kooperationen mit Kunden als Teil der Angebots-, Produkteentwicklung. Es ist eine Verschiebung vom „ich“ zum „wir“ in einer bis anhin nicht da gewesenen Unmittelbarkeit. Dabei bedürfen herkömmliche Qualitäten wie profiliertes Auftreten, zuverlässige Dienstleistung einer Erweiterung in Richtung „produktiver Umgang mit Krisen und Konflikten“, Erkenntnis der eigenen Leistungsgrenzen,  Partizipationsfähigkeit an übergeordneten Strukturen und damit die Fähigkeit zur Einordnung in kooperative Systeme. Grundsätzlich ist das alles nicht neu, neu ist, dass der „Ego-Unternehmer“ als Gewerbler oder KMU immer mehr Konkurrenz von kleineren Marktbegleitern erhält, die sich in Netzwerken organisieren (virtuelle Unternehmen). Social Media und darin vor allem facebook mögen jetzt noch als Plauderplattformen für unterbeschäftigte Bürolisten und mitteilungsgeile Pubertierende herunter gespielt werden, bereits auf Xing sieht diese „Plauderwelt“ etwas anders aus. Wenn das erste Rauschen mal vorbei ist, werden die gewohnten Benutzer immer gezielter diese Plattformen für ihre Bedürfnisse einsetzen (Jobsuche, Weiterbildung, Reiseplanung, Meinungseinholung etc.) und dann wird die jetzt noch für viele virtuelle Welt sehr realistisch sein und eine ganze Menge Entscheidungen und damit Lebensvollzüge beeinflussen.

The future is now, tomorrow might be tomorrow … schleicht sich neudeutsch durch die grauen Windungen und Gewohntes gerät in Bewegung. Das Gewerbe St. Gallen hat mit dem Anlass ein Thema getroffen, das für Jede und Jeden in den kommenden Jahren Anlass für Verhaltensänderungen sein wird. Mit Geräten wie Smartphones und Tablets manifestiert sich dieser Wandel in immer mehr Hand-,  Jackettaschen und Freitagsmappen und viele leben bereits mit hoher Gewohnheit damit. Dass diese Technologien nicht nur „easy“ und „praktisch“ sind, sondern nachhaltig unseren Lebensstil beeinflussen werden, ist bereits jetzt der Fall. Bei aller Leichtigkeit haben die Social Media einen eklatanten Mangel: sie benötigen Ressourcen (Zeit und Menschen). Eine Gesellschaft, die Zeit mit Geld und Menschen mit „Kosten“ gleichsetzt und im „immer schneller“ das einzige Heil sieht, kommt hier ziemlich schnell an ihre Grenzen. Macht nichts, Grenzen sind da um überwunden zu werden und dann werden neue Horizonte sichtbar. Social Media sind eine Herausforderung und noch viel mehr eine Chance für das Gewerbe, wenn es Gewerbler sind, die unternehmerisch sein wollen. marktwärts – wohin sonst?