Was mit COVID-19 in den letzten Wochen über die postmoderne Welt hereingebrochen ist, wird bleibende Auswirkungen haben. Dabei sind es nicht nur die Menschen, die durch die Infektion gestorben und nun nicht mehr unter uns sind. Es sind einmal mehr technologische Folgen, die im praktischen Lebensvollzug privat und im Arbeitsumfeld Einzug gehalten haben.

Die Digitalisierung macht einen Sprung in die Lebensabläufe, weil sie die Lebensgestaltung ohne gefährdende Kontakte ermöglicht. Was das mit uns selber macht im Umgang miteinander ist noch offen. Wurde auf der einen Seite durch das Corona-Virus die Verletzlichkeit der globalisierten Gesellschaft offensichtlich, so zeigten sich gleichzeitig neue unternehmerische Felder, die umgehend besetzt wurden. Die Coronakrise machte auch deutlich in welchem Masse die Gesellschaft abhängig ist von Gütern und Dienstleistungen und wie das Element «Geld» elementar das «Schmiermittel» dieser Realität darstellt.

COVID-19 ist eine Anfrage an die Wertigkeiten einer Weltkultur, die so elementar miteinander verwoben ist, dass Alleingänge kaum mehr möglich sind. Das ist das politisch stabilisierende an der Situation, für Mächtige jedoch auch ein Dorn im Auge der eigenen Strategien und damit auch eine Ausgangslage für künftige Auseinandersetzungen.

Freiheit, Unabhängigkeit – nicht grenzenlos Bild sunyu unsplash

Für «marktwärtsler*innen» boten die letzten Wochen Gelegenheit, die eigenen Märkte mal wieder genauer kennen zu lernen. 1. Sich selber als gefährdeter Mensch. Wie war das? Angst? Unsicherheit? Was gab Halt? Was verunsicherte? 2. Das engste Umfeld (PartnerIn, Familie, Kinder): Erkenntnisse? Grenzen? Was war supergut? Was war fragwürdig? Woran lag das? an dir selber? An den anderen? An den Umständen (Enge, Kontakte) 3. Arbeit: Kein Problem? Homeoffice? Trotzdem gearbeitet (Bau, Montage) Kurzarbeit? Keine Arbeit? Keine Aufträge (selbständig) Was löst das aus? Abhängigkeit von der Arbeit? Eigene Rolle und Kompetenz? Ist Veränderung angesagt?

marktwärts leben heisst die Méglichkeiten entdecken und die Schwierigkeiten sehen. Es heisst, sich Zeit nehmen für kleine Schritte und sich Zeit nehmen für ein Ziel, das einem erfüllt. Krise hat zu tun mit Kri-tisieren, das heisst beurteilen, bewerten, einschätzen und Schlüsse ziehen, Alternativen andenken. Das gilt immer. Genau so, wie es für marktwärts nur eine Workbalance gibt, gibt es auch nur einen Krisenmodus. Wer hier da Gefühl hat, dass das deprimiert, sollte seine Glaubenssätze mal überprüfen. Rosa Brillen und Pflästerlipolitik mag ja nützen. Doch verantwortliche leben in vollen Zügen geht anders. marktwärts halt.