Einmal mehr beschäftigt sich die Publikation „impact“ von publisuisse mit einem grundsätzlichen Thema. Es geht um Treue in Zeiten, wo die Individualisierung weiter voranschreitet und sich der/die Einzelne scheinbar immer unabhängiger von seinen Zeitgenossen mit dem Notwendigen und Nützlichen versorgen kann. Was bedeutet Treue in solchen Zeiten noch?

Treue Markentreue, Kunden, Fans, Kundenbindung

In Zeiten, wo der Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung weiter wächst, in Zeiten der wachsenden Möglichkeiten braucht der Mensch auch Halt und Sicherheit. Treue kann wie ein Anker wirken. (Hintergrundtext zum Thema von Mia Hofmann) Nach der „hintergründigen“, lesenswerten Beschäftigung mit dem Thema geht es dann um Marken und deren Aufbau beziehungsweise deren Pflege im Blick auf den Kunden. Gesucht ist „Markenliebe“ „mögen“ reicht nicht mehr. Der altbackene Begriff Treue wird zu einem Schlüsselwort in Sachen Vermarktung und Werbung. Markenliebe kennt 6 Kategorien: 1. die selbstwertsteigernde; 2. die hedonistische; 3. die innere-Harmonie-erzeugende; 4. die selbstbestimmende; 5. die leistungssteigernde; 6. die bewahrende Markenliebe. Ein Produkt trifft auf eines dieser sechs Motivationsfelder und verstärkt es, deshalb wird es gewählt. Und selbstverständlich kann eine Marke nicht einfach einem dieser Felder zugeordnet werden. Liebe und damit Treue für ein und dasselbe können ganz verschiedene Ursachen haben. (Gesundheit, Erinnerung, Selbstwert etc.)

Der Mensch ist nicht grundsätzlich treu. Er ist treu, weil er davon etwas hat oder sich davon etwas verspricht. Das gilt für Beziehungen genau so wie für Waren und Dienstleistungen. Wie erreicht ein Unternehmen Treue beim Kunden? Diese Antwort ist einfach und schwer zugleich. Unternehmen, die – genau wie Persönlichkeiten – für ihr Angebot hinstehen und authentisch wirken. Unternehmen, die selber davon begeistert sind, was sie anbieten und die sich gerne vom Kunden belehren lassen, was noch alles besser gemacht werden könnte. Unternehmen (ganz gleich ob ganz klein oder ganz gross), die durch ihre Art der Kommunikation Konstanz, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit transportieren und mit Respekt nach innen und aussen ihre Werte vertreten. Unternehmen stehen für mehr als nur für ihr Angebot. In einer immer vernetzteren Welt wird es zunehmend wichtig, sich bewusst zu werden, ob die eigenen Ansprüche und die kommunizierten Werte in der Wertschöpfungskette repräsentiert werden. (Wohlfühlmode hier und Kinderarbeit dort wird zunehmend ein Problem/ Lässig-lockere Dienstleistungen und hoher Druck auf die MitarbeiterInnen bleibt nicht mehr verborgen)

Treue ist im besten Sinne ein konservativer Begriff. Unternehmen und Menschen, die marktwärts leben, üben sich darin, Treue zu ermöglichen. Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Offenheit stehen dann für faire, zeitgemässe Strukturen, respektvollen Umgang nach innen (mit sich selber) und nach aussen und stetige Veränderungs-bereitschaft (Innovation, Lernfreude). So macht es Freude, unternehmerisch tätig zu sein und die Kundschaft dankt es einem, weil sie sich nicht einfach still verabschiedet, sondern reklamiert und damit die Chance schafft, Treue zu ermöglichen.