Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten 10 Jahre stand nach Dr. Kerstin Friedrich vor allem unter der Prämisse der Gewinnmaximierung. Gewinn ist eine unternehmerische Notwendigkeit, daran zweifelt kaum jemand. Wenn jedoch Gewinn zum alleinigen Massstab für den Erfolg von unternehmerischer Tätigkeit hochstilisiert wird, dann verschieben sich gewisse Werte fatal in eine Richtung, die bald mehr Verlust als Gewinn abwirft.

Dr. Kerstin Friedrich ist eine Persönlichkeit die seit Jahren mit der EKS Lehre verbunden ist. Die Engpasskonzentrierte Strategie ist eine der Grundlagen von marktwärts. Im Zentrum dieser Strategielehre stehen nicht materielle, sondern imaterielle Werte. Konkret, nicht blosse Gewinnmaximierung, welche durch kostendämmenden Massnahmen ihr Heil proklamieren, sondern Nutzenmaximierung. Wachsender oder konstanter Gewinn durch die Verbesserung des Nutzens für die Kunden steht im Zentrum von EKS.

marktwärts überträgt diesen Ansatz auf die persönliche Lebens-Führung, die unternehmerisch gestaltet werden soll. Nicht der möglichst grosse persönliche Profit steht im Mittelpunkt, sondern das sich möglichst immer wieder verbesserte Nutzbarmachen in der Umwelt/den Märkten in denen man lebt. Privat und in der Berufswelt, als Selbständige/r, Angestelle/r oder Unternehmer/in.

Die Orientierung an Nützlichkeit fördert Werte wie Gemeinschaft, Solidarität, Engagement und damit Lebensfreude und Lebenssinn. Gewinn ist eine unternehmerische Notwendigkeit. Löhne, Investitionen, Steuern und Reserven sind nur möglich, wenn Wertschöpfung geschieht. Wenn diese Wertschöpfung jedoch nur in der Fokussierung auf Geld geschieht, sind am Ende ganze Gesellschaften pleite. Es geht nicht um Schuldzuweisungen und die Verteilung von Abzockerpunkten. Viele der Leute, die auf diese skrupellosen Unternehmer und Manager zeigen, verhalten sich in ihrem eigenen Leben keinen Deut besser. Nur das Billigste ist gut genug, was man will, das will man jetzt und nicht erst später. Leben als Schnäppchenjäger, immer auf der Suche nach dem noch besseren Deal. Es entsteht ein Klima des Misstrauens und unternehmerisch leben heisst dann, möglichst viele über den Tisch zu ziehen, bevor man selber darüber gezogen wird. Man beklagt die Gier der Manager und ist selber kein bisschen besser. Wohin das führt haben wir in den letzten 10 Jahren 2x erlebt und die zweite Krise ist noch nicht vorbei. Es gilt, fundamental umzudenken – und auch sich selber infrage stellen zu lassen.

Ein Lebensstil, der marktwärts geht, trägt Sorge zu seiner Umgebung und ist an nachhaltiger Lebens-Führung interessiert. Dr. Kerstin Friedrich meint: „Angst vor Knappheit brauchen wir nicht zu haben, denn solange wir uns in der Kunst der Kreativität und Kooperation üben, werden wir glücklich und erfolgreich sein.“ Es gibt einige erfolgreiche Unternehmen, die EKS anwenden und es gibt keinen Grund, das nicht auch persönlich einzuüben. Leben wir marktwärts – wohin sonst?