Cluetrain Manifest,These 3: Gespräche zwischen Menschen klingen menschlich. Sie werden mit einer menschlichen Stimme geführt.

Auch die dritte These verbleibt beim Zentrum allen wirtschaftlichen Handelns – dem Menschen. Hinzu kommt jetzt das Element des „Menschlichen“ im Austausch. Das lässt sofort danach fragen, ob es denn im Markt „unmenschlich“ zugehe.                                                                                                                                                       Organisierte und gemanagte Systeme tragen immer „unmenschliches“ in sich. Je stärker die Funktionalität von Menschen im System auf Kosten der Persönlichkeit im Zentrum steht, desto mehr beginnen Menschen nur noch funktional über ihre Rollen zu handeln. Innere Kündigung, Dienst nach Vorschrift, unangemessene Empfindlichkeiten sorgen dann mehr und mehr für Störungen im Arbeitsalltag. Der Mensch ist keine Maschine. Er nicht einfach von Natur aus fröhlich, unternehmungslustig, aktiv, innovativ, kreativ. Und wenn er/sie es ist, dann ist er/sie es nicht immer.

Die hochorganisierte Maschinerie der modernen Wirtschaft wird unmenschlich dann, wenn sie stereotyp die Irrationaltät menschlichen Seins ausklammert und sich ganz sachlich auf die Prozessebene konzentriert. Dann werden Subjekte zu blossen Objekten des Marktgeschehens. Zu Objekten, die dann mit „objektiven“ Anschauungen beobachtet, ausgewertet und behandelt werden. Die Folgen sind Dienst nach Vorschrift und innerer Auszug. Arbeit wird zum blossen Job, Leben findet danach statt.

Menschen sind immer Subjekte und Wirtschaft tut gut daran, sich eine gute Portion „Subjektivität“ zu erhalten, damit Begeisterung und Innovation nicht nur Worte in Werbesports, Imagebroschüren und schubladisierten Leitbildern werden, sondern zu Treibern von marktgerechtem unternehmerischen Verhalten. Wirtschaftlicher Erfolg ist oft mit „einfachen“ menschlichen Qualitäten verknüpft. Mit Qualitäten wie Vertrauen, Wertschätzung, Respekt. Wenn in Unternehmen sich Menschen mit „menschlicher Stimme“ einbringen können, beginnt Produktivität bereits mit dem Gruss am Morgen und endet nicht mit dem „schönen Abend noch!“.