Cluetrain Manifest These 8: Sowohl in intervernetzten Märkten, als auch unter intravernetzten Mitarbeitern sprechen die Menschen auf eine neue kraftvolle Art und Weise miteinander.

Die Perikom-Jahrestagung 2014 zum Thema „Social Media-Lösungen für HR und die Mitarbeiterkommunikation“ hat es deutlich gemacht. Das Internet verändert auch in der Form des Intranets die Art, wie Menschen zusammenarbeiten. die Veränderung der Kommunikationskultur in Unternehmen findet statt. Die Arbeitswelten verlassen Büro- und Geschäftsräumlichkeiten und dringen ein in das Private. Work- Livebalance wird zur Livebalance und die Ansprüche an den ausgeglichenen Umgang mit den Aktionsfeldern, die sich bis anhin einfach ich Beruf/Arbeit und Privat/Freizeit unterteilen liessen, wird anspruchsvoller.

Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung. Die herkömmliche Arbeitswelt wird sich noch viel tiefgreifender verändern und ortsunabhängiges Arbeiten wird in vielen Diensteleistungsberufen völlig normal werden. Es wird eine Arbeitswelt werden, wie sie Selbständige immer gekannt haben. Gewisse Arbeiten muss man „an der Werkbank“ machen (wenn der Computer die Werkbank ist, dann ist die Werkbank via Cloud überall), alles was Administration und Auftragsüberwachung/Kontrolle ist, geschieht grösstenteils ortsunabhängig. Das setzt eine hohes Mass an „Selbstdisziplin“ voraus. An der Fähigkeit, sich selbst zu führen, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen, zu modifizieren und bei Nichterreichung angemessene Alternativen zu entwickeln (zu lernen). Gefordert wird zunehmend die Fähigkeit sich selbst einzuschätzen und darauf dann „realistische“ Planungen und Durchführungen von Aufträgen zu (Unternehmensintern und von aussenstehenden Auftraggebern) abzuwickeln.

Die Zukunft verlangt selbständige MitarbeiterInnen, welche die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und sich im Alltag als zuverlässig und vertrauenswürdig erweisen. Der rasche Austausch von Informationen sorgt dafür, dass „Nieten“ schnell bekannt werden, was früher am Kaffeeautomaten und in „Raucherrunden“ verbreitet wurde, gelangt heute auf vielfältige elektronische Weise an Adressaten, die nicht anwesend sein müssen. Das bedeutet Gefahr für alle Hierarchien, die sich auf Angst gründen, Strukturen, die mit Druck arbeiten und ganz gezielt Abhängigkeit pflegen. Überall dort, wo es still wird, wenn „der Chef“ den Raum betritt, sollte mit Aufmerksamkeit reagiert werden. Es gibt nicht nur „altmodische“ Chefs, es gibt genauso oft „altmodische“ MitarbeiterInnen, für die es wichtig ist, dass sie schlecht über den Chef reden können. Offene Führungskräfte können sich an solchen Mitarbeiterinnen und Mitarbietern die Zähne ausbeissen. Kraftvolles Sprechen im positiven Sinne verlangt von allen Seiten Respekt und Offenheit. Der unbedingte Wille Vertrauen aufzubauen wird von allen Beteiligten, ob Führungsperson oder MitarbeiterIn, gefordert. Der Massstab für das Gelingen ist der Alltag. Die neuen technischen Entwicklungen bieten die Möglichkeit, die positiven Wirkungen genauso schnell zu verbreiten, wie Kritik. Tue Gutes und berichte darüber gilt zunehmend für alle Beteiligten einer Organisation, weil sich jede/r als TeilunternehmerIn im grösseren Unternehmen wahrzunehmen beginnt. marktwärts beginnt bei jeder Einzelnen / jedem Einzelnen.

*Das Cluetrain-Manifest ist einer der Grundlagentexte von marktwärts. Die im Manifest festgehaltenen Überlegungen tragen aus marktwärts-Sicht ein grosses Potential für die positive Entwicklung des Menschen als wirtschaftendes Wesen in sich. Die Überlegungen wirken oft naiv und regen gerade dadurch zum Mit- und Weiterdenken an. Die marktwärts-Gedanken zum Manifest wollen anregen, alte Muster und Vorstellungen kritisch anzuschauen und sich für mögliche Veränderungen zu öffnen.