In den kommenden Jahren wird sich die Organisation von Arbeit weiter verändern. Treiber dieser Veränderung ist dabei die Technik und dahinter das ungebrochene Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Technologien. Die Schnittstelle Mensch – Maschine wird zunehmend verwischt, Maschinen/Technologien leisten ihre Arbeit als scheinbar organischer Bestandteil unseres Alltags (siehe heute schon bei Smartphones). Diese Entwicklung macht organisatorische Belange zunehmend ortsunabhängig. Vernetzungen für Absprachen oder die Koordination von Arbeitsschritten sind von praktisch überall her möglich, die physische Anwesenheit von Mitarbeitern in einem Unternehmensgebäude ist kein muss mehr. Mitarbeiter werden zu scheinbar autonomen Elementen, die von Zuhause aus am Unternehmensgeschehen partizipieren. Beziehungen werden zu Kooperationen von kleinen selbständigen Einheiten, die in zeitlich eingegrenzten Rahmen miteinander funktionieren, sich dann wieder lösen und neu organisieren. Diese Arbeitswelt setzt Persönlichkeiten voraus, die ohne direkte hierarchische Struktur zuverlässig arbeiten. Persönlichkeiten, die sich verantwortlich einbringen und in Eigenregie ihren Teil zum Ganzen beitragen. Flexible Organisationen werden in Zukunft weltweit zunehmen. Das wird in weltweit tätigen Konzernen und auch bei KMUs der Fall sein. Die gegenwärtigen strukturellen Gefährdungen sind die Folge einer veralteten Sicht der Arbeitsorganisation. Die Herstellung solcher Strukturen wird sich nicht mehr im gehabten Masse halten lassen. Das heisst, es gilt sich selber unternehmerischer wahrzunehmen und entsprechend zu entwickeln. marktwärts heisst, sich ausrichten auf sich stetig wandelnde Anforderungen und sich erarbeiten einer Haltung, die im zunehmenden Wandel den eigenen Weg findet. Lebens-Führung.  (Quelle: Interview, Magazin für kompetente und innovative Unternehmen, Ausgabe Dezember 2011/Jan. 2012.)