Ferienzeit – Erholungszeit. Raus aus dem Hamsterrad, Tapetenwechsel. Alle Jahre wieder bewegen sich Tausende aus ihrem Arbeitsalltag hinaus in eine Umgebung, die Erholung bringen soll. Das funktioniert zum Einen dadurch, dass Arbeit nach wie vor einen negativen Beigeschmack hat – und oft zurecht. Zum Anderen sind wir einfach so „gebaut“, dass das Immergleiche uns nicht mehr reizt und wir Neues brauchen, damit das Leben Sinn macht.

Es war diese Woche. Eine lockere Runde, Feierabendbier. Und dann die Frage, „was läuft so in den Ferien?“. Einer meinte, „bei mir nichts, ich muss meine Trennung verarbeiten.“ Er erzählte davon, wie gut es ihm gehe, alles da, Einkommen, Haus, Beziehung – und doch unzufrieden. „Irgendwie leer.“ Bei mir tauchten sofort Erinnerungen auf. Irgendwann um die Vierzig. Was kommt noch? Was will ich noch?

Ich denke, da müssen wohl alle durch. Und zwar mehr als einmal. Für mich lag die Lösung darin, mir mal bewusst Zeit für mich selber zu nehmen. Es war die Zeit, wo das Projekt „marktwärts“ entstand. Ich entdeckte ganz neu meine Geschichte. Sah, was mich geprägt hat und was nicht. Und ich erkannte die Wechselwirkungen, die mein Leben prägen. Was mache ich gerne, was vermeide ich? Was in meiner Umgebung schätze ich, was vermeide ich? Damals entstand das Gefühl, dass viele meiner Vorstellungen einfach von aussen an mich herangetragen worden waren und ich diese übernahm und so mein Leben führte. Tja, und irgendwann merkt man, dass sich die Dinge zu wiederholen beginnen. Und dann schleicht sich die Frage ein – wars das jetzt? Meine Antwort: „Das war es jetzt!“ Wir atmen täglich hundertemale ein und aus, unser Herz schlägt und schlägt – bis es aufhört. Immer gleich. Hoffentlich.

Der Weg beginnt immer bei mir

Die Herausforderung ist das Immergleiche. Es ist die Kunst, das Immergleiche neu zu entdecken, neu zu füllen und neu zu geniessen. Niemand kann raus aus seiner Haut. Doch wir alle können uns in unserer Haut immer wieder neu einrichten. Wir müssen uns immer wieder neu einrichten, denn das Leben wartet nicht auf uns. Marktwärts leben beginnt mit dem Austausch bei sich selber und führt dann über sich hinaus. Es geht nicht um Profit, es geht um Gewinn. Gewinn an Lebensqualität, weil ich mich selber als Kunde und als Lieferanten von Lebensqualität verstehen lerne.

Ferienzeit ist Chancenzeit. Sich selber neu begegnen. Nicht einfach fremde Städte und Länder entdecken, sich selber neu entdecken. Und sich selber neu er-FINDEN. Wir sind uns selbst der erste Markt. Wenn jede/r mit sich selbst immer wieder ins Reine kommt, dann verändert sich auch das Umfeld und damit die Sicht auf „das Leben“, das es als solches eigentlich nicht gibt. Unser Leben ist immer die Folge unserer Vorstellung und dem damit verbundenen Verhalten. Veränderung beginnt bei jeder/jedem von uns selbst. Dafür gibt es Freundinnen, Freunde, Partnerinnen, Partner, Kolleginnen, Kollegen, Kinder, Alte, Verwandte, Bekannte. Sie alle liefern mit ihrer Eigenart die „Ware“ für eigene Entwicklungen. Ihr Versagen, ihr Gelingen, ihre Fragen und ihre jeweiligen Antworten auf die Ereignisse „des Lebens“ sind die Inputs für die eigene Entwicklung. Und ich selber werde das ebenfalls für sie, ein Inputgeber für mögliche Veränderungen.

Also dann, ab in die Weite, die Höhe, die Tiefe, das Helle, das Dunkle – auch in uns selbst. Geben wir uns dich Chance und erHOLEN wir uns, damit sich Andere mit uns erholen können. Weil wir es uns wert sind.